Documentaries 2025

AVANT-DRAG!

RADICAL PERFORMERS RE-IMAGINE ATHENS

Fil Ieropoulos, Griechenland 2024, 92 min, Griechisch/Englisch/Albanisch/Russisch mit deutschen Untertiteln

Samstag, 25. Oktober 2025, 15:30 Uhr

Der Mensch als Kunstwerk, Kunst als Protest, Protest als Kunst. AVANT-DRAG! bietet einen spannenden Einblick in die Arbeit von zehn Athener Drag-Performern, die Geschlecht, Nationalismus, Zugehörigkeit und Identität dekonstruieren und gleichzeitig mit Polizeigewalt, Transphobie und Rassismus konfrontiert sind. Die Gruppe, auch im Privatleben eng verbunden, hinterfragt provokativ Geschlechternormen und Konventionen. Sie bieten keine leicht konsumierbare, glatte Oberfläche, sondern rütteln mit ihrer ungefilterten Direktheit an den Sehgewohnheiten des glamourgewohnten Publikums.


Der Regisseur, der selbst mit der Gruppe befreundet ist, zeigt nicht nur, sondern lässt die Protagonisten selbst zu Wort kommen. Trotz des eher ernsten Themas wird gelacht, gefeiert und das Leben geliebt. Die Stadt wird zur Bühne!


Die Dokumentation ist weltweit auf vielen Festivals in die Auswahl gekommen, hat mehrere Preise gewonnen, und wir freuen uns, sie nun auch bei uns zeigen zu können.

Zu Gast: Produzent Spyros Patsouras

Präsentiert von:  Bildungsverein Hannover

Das Logo vom Bildungsverein
Eine Person mit langen dunklen Haaren und blauem Lidschatten, die eine Halskette trägt und nach oben schaut.
Eine Person hält im Freien einen goldenen Bilderrahmen. Sie trägt eine rosa Perücke, ist stark geschminkt und trägt ein schwarz-weiß gemustertes Outfit.
Person mit Gesichtsbemalung und Zöpfen, Hut und gemusterter Weste, im Freien mit Lichterketten.
Avant-Drag! Filmplakat: Neun Drag-Performer vor einem roten Hintergrund mit schwarzen Spritzern. Fettgedruckter Text und Auszeichnungen.

BULLETPROOF - A LESBIAN'S GUIDE TO SURVIVING THE PLOT

Regan Latimer, Kanada 2024, 105 min, Englisch mit deutschen Untertiteln

Mittwoch, 29. Oktober 2025, 18:00 Uhr

In der unterhaltsamen und kurzweiligen Doku BULLETPROOF begibt sich die kanadische Filmemacherin Regan Latimer auf die Suche nach einem queeren Drehbuch, in dem lesbische und queere Figuren am Ende der Geschichte nicht tragisch sterben müssen. Hierfür reist sie in die Vergangenheit des Films und des Fernsehens und dokumentiert die filmische Entwicklung der LGBTIQ*-Community in den Medien auf leichte Art und Weise. Was als persönliche Mission beginnt, entwickelt sich zu einem vielschichtigen Porträt über Repräsentation, Sichtbarkeit und Wandel des queeren Film- und Fernsehuniversums.


Mit pointiertem Witz trifft Latimer auf Filmemacher*innen, Schauspieler*innen und Drehbuchautor*innen, die selbst gegen stereotype Erzählmuster arbeiten und neue Perspektiven schaffen wollen. Der Blick hinter die Kulissen der Filmindustrie zeigt einmal mehr, wie sich die Darstellung von queeren Persönlichkeiten in der Medienlandschaft auf unsere Gesellschaft überträgt.


Der Dokumentarfilm wurde bereits international auf diversen queeren Filmfestivals und Filmwettbewerben gezeigt und als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Er ist ein echter Schatz unter den Dokus und auch ein absolutes Must See bei den PERLEN.

Präsentiert von:  Gaymeinsam für Hannover

Das Logo von Gaymeinsam für Hannover
Frau auf einem Sofa, die fernsieht und Popcorn isst. Lila und blaue Beleuchtung.
Zwei Cosplayerinnen lachen zusammen auf einer Convention. Eine ist als Lexa verkleidet, die andere als Xena.
Raster aus verschiedenen Gesichtern, scheinbar aus Videoanrufen, angeordnet vor einem unscharfen Hintergrund.
Frau mit roten Locken lächelt während eines Interviews am Fenster; trägt ein weißes Oberteil und eine braune Jacke.
Zwei Cosplayerinnen lachen zusammen auf einer Convention. Eine ist als Lexa verkleidet, die andere als Xena.

QUEENS OF JOY

Olga Gibelinda, Ukraine 2025, 90 min, Russisch/Ukrainisch mit deutschen Untertiteln

Samstag, 1. November 2025, 15:00 Uhr

Die ukrainischen Drag-Queens Diva Monroe, Marlen Scandal und Aura reisen durch das kriegserschütterte Land und treten weiterhin mit ihren lebendigen Shows auf, auch um Spenden für Soldat*innen an der Front zu sammeln. Die Geschichte der drei Freund*innen bietet einen Einblick in das Leben als Drag-Queen, als Transfrau und als Bewohner*innen eines Landes, welches sich aufgrund des Krieges verändern musste.


Dieser eindringliche Dokumentarfilm zeigt, wie das Leben für die ukrainische LGBTIQ*-Community auch während des Krieges weitergeht, wie es sich verändert hat, aber auch, dass ein Teil davon bewahrt geblieben ist. Regisseurin Olga Gibelinda begleitet das Leben der drei Drag-Queens in ihrem Kriegsalltag, als Soldat*innen, als Influencer*innen und Entertainer*innen. QUEENS OF JOY stellt nicht nur den Krieg dar, sondern bietet einen Einblick in eine Welt, deren Menschen versuchen, Normalität beizubehalten. Er begleitet drei starke Persönlichkeiten, die inmitten von Zerstörung einen Raum für Gemeinschaft, Schönheit und Hoffnung entstehen lassen. 

Präsentiert von:  Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen

Das Logo des VNB
Drei Drag Queens auf der Bühne: Eine singt, zwei halten einen Drink, alle in bunten, glitzernden Outfits.
Eine Person in aufwendiger goldener Kleidung und Make-up rückt in einer Umkleidekabine einen Kopfschmuck zurecht.
Mann in Schwarz, gelbe Brille, verschränkte Arme, steht vor einem zerstörten, mit Schutt übersäten Gebäude.
Poster für „Queens of Joy“: eine Drag Queen mit kunstvoller goldener Krone, umgeben von einer neonfarbenen Stadtkulisse.

QUEER AS PUNK

Yihwen Chen, Malaysia/Indonesien, 2025, 88 min, Malaiisch/Englisch mit deutschen Untertiteln

Freitag, 31. Oktober 2025, 15:30 Uhr

Wie ist es, wenn Queersein unter Strafe, im Extremfall sogar unter Todesstrafe steht? Duckt man sich weg, wird man zum U-Boot? Oder schert man sich den Deibel darum und macht das, was einem mehr entspricht? Wird man laut und bleibt unangepasst? Der Dokumentarfilm begleitet die malaiische Punkband „Shh…Diam!“, deren Name ‚Maul halten‘ bedeutet, auf ihrem mutigen Weg durch eine meistenteils ablehnende Gesellschaft. Die Mitglieder der Band um Transmann Faris sind queer und haben auch keine Angst, das öffentlich zu zeigen – wohl wissend, dass sie damit immer an der Schwelle zur Verhaftung stehen.


Es geht um Selbstverwirklichung, körperliche Transformation, Liebe, elterliche Erwartungen, Angst und politisches Engagement in einem Land, in dem es keine LGBTIQ*-Rechte gibt. Die Band lässt sich nicht unterkriegen, macht Musik, lässt Dampf ab, flirtet und lacht miteinander. Verwegener Sound, ansteckende Energie – „Shh...Diam!“ wird den Kinosaal zum Beben bringen!


QUEER AS PUNK ist Yihwen Chens zweiter Dokumentarfilm. Der Film erhielt eine Nominierung als bester Dokumentarfilm im Rahmen des 39. Teddy Awards auf der Berlinale 2025.

Präsentiert von:  Andersraum

Das Logo vom Andersraum
Drei Personen posieren in einer Gasse. Die Menschen sind farbenfroh gekleidet und wirken selbstbewusst, die Hände in die Hüften gestemmt. Im Hintergrund sind Graffiti und Backsteingebäude zu sehen.
Band auf der Bühne bei dunkler Beleuchtung, spielt Instrumente. Die Musiker tragen bunte Kleidung in Rosa, Orange, Grün und Gelb.
Eine Band in grünen Ganzkörperanzügen tritt in einem Raum auf und filmt mit einer Kamera auf einem Stativ.
Drei unterschiedliche Menschen in einer engen Gasse, darüber die Worte „Queer as Punk“. Im Hintergrund Gebäude.

SABBATH QUEEN

Sandi DuBowski, USA 2024, 105 min, Englisch/Hebräisch/Jiddisch mit deutschen Untertiteln

Montag, 27. Oktober 2025, 17:30 Uhr

Ein absolutes Highlight unserer diesjährigen Dokumentarfilme! SABBATH QUEEN ist das faszinierende Porträt eines engagierten Rabbiners und queeren Aktivisten.


Amichai Lau-Lavie, Sohn eines Überlebenden der Shoah und Neffe des aschkenasischen Oberrabbiners von Israel, stammt aus einer Linie von Rabbinern, die sich über 38 Generationen zurückverfolgen lässt. Nach einem erzwungenen Outing verlässt Amichai zunächst seine Familie und zieht 1997 nach New York. Dort entdeckt er seine Spiritualität neu und tritt als Dragqueen in der Rolle der wortgewaltigen Rabbinerwitwe Hadassah Gross auf. Er gründet das Theaterprojekt „Storahtelling“ und die progressive jüdische Gemeinschaft „Lab/Shul“. Gemeinsam mit einem lesbischen Paar wird er Vater dreier Kinder. Radikal und unangepasst, ohne Angst vor Provokation und Tabubruch, doch zugleich oft zweifelnd und geprägt durch religiöse Traditionen versucht Amichai, seinen ganz persönlichen Weg zu seiner jüdischen Identität zu finden.


Regisseur Sandi DuBowski hat seinen Protagonisten über 21 Jahre hinweg von 2003 bis 2024 begleitet. Aus insgesamt 3.000 Stunden Material entstand ein dichtes, intimes Filmporträt einer spannenden, hochintellektuellen und zutiefst menschlichen Persönlichkeit. 

Präsentiert von:  Keshet Deutschland

Das Logo von Keshet
Menschen in extravaganten Kostümen ziehen nachts durch die Straßen. Leopardenmuster, Pailletten und ein Banjo sind zu sehen.
Mann in religiöser Kleidung liest eine Schriftrolle, umgeben von Zuschauern, im Freien.
Mann im dunklen Tanktop lehnt mit schwarzen Armbinden an der Wand.
Plakat für „Sabbath Queen“: Dragqueen im Leopardenmantel, mit erhobenen Armen, vor den Lichtern der Stadt.

THEY AND THEM

Tzeli Hadjidimitriou, Griechenland 2023, 77 min, Griechisch / Englisch mit deutschen Untertiteln

Freitag, 01. November 2024, 18:00 Uhr

Die Genderpoli bei Amsterdam ist das Zentrum für Diagnostik und Begleitung durch die Transition von Jugendlichen in den Niederlanden. Die Dokumentation zeigt die Diskussionen und Herausforderungen des intersektionalen Teams: Von „außen“ machen unsichere Finanzierung, hohe Nachfrage und Dokumentationsaufwand Druck. Von „innen“ belasten Diskussionen um raumgreifendes Verhalten oder Risiken der Diagnostik das Team, das aus cis-heterosexuellen, homosexuellen, genderqueeren und trans* Personen besteht. Dilemmata geben sich die Klinke in die Hand: Die Länge der Warteliste nimmt immer weiter zu, während eine Mutter verzweifelt um einen schnellen Termin für ihr suizidales Kind bittet, eine muslimische Beratungsstelle für Queers schlägt vor, die Pridefahne vom Dach zu holen, da sich sonst nicht alle trauen, die Genderpoli zu betreten, und die Diagnostik einer Jugendlichen mit geistigen Einschränkungen deckt Unsicherheiten und Lücken im Team auf.


Der Film schneidet viele Themen aus unterschiedlichen Perspektiven an. Wir möchten das im Anschluss vertiefen und freuen uns auf eure Beiträge zur Diskussion.


Zu Gast: Robin Ivy Osterkamp (Landesfachstelle trans* im Queeren Netzwerk Niedersachsen) und Lena Alipoé-Schnetzer (Kinder- und Jugendpsychaterin/Psychotherapeutin, erstellt regelmäßig Gutachten für queere Jugendliche).

Eine Person sitzt nachdenklich in einem Wartezimmer mit LGBTIQ+-Dekor.
Zwei Personen gehen Händchen haltend einen Flur entlang.
Eine Person mit Brille und rosa geblümtem Hemd lehnt an einer weißen Wand und wird in einem Spiegel reflektiert.
Eine Person mit Brille und rosa geblümtem Hemd lehnt an einer weißen Wand und wird in einem Spiegel reflektiert.